El orquidólogo Helmut Presser me envía su último estudio:
In ganz Südeuropa war es im Mai zu trocken gewesen und man hörte von überall Klagen über die schlechte Orchideenblüte heuer. Also beschloss ich, in den diesmal späten Pfingstferien in den Norden zu fahren. Da ich um diese Zeit noch nie auf den britischen Inseln war, wählte ich das als Ziel. Auch dort soll es außergewöhnlich trocken gewesen sein, ich hatte aber die Hoffnung, dass es nicht die Sümpfe betreffen würde. Doch schon an der Grenze zwischen B und F sah ich in den Dünentälchen, dass es auch hier Ausfälle geben würde.
Dies betraf v.a. die trockeneren Bereiche gleich im Süden von GB. Erwartungsgemäß waren aber die Moore meist noch pitschnass. Am zweiten Tag tappte ich durch ein großes Moor auf Anglesey / Wales. Viele Orchideen, drum blieb ich da über Nacht um früh weiterzuarbeiten. Daraus wurde leider eine weitere Nacht, da das Wetter den ganzen Tag unpässlich war. Ein Ruhetag mit 2 Spaziergängen, mal was Anderes. Nun weiß ich, wie sich andere Urlauber fühlen, brauch ich nicht. Gut nur, dass ich reichlich Lesestoff dabei hatte.
Danach machte ich mich auf in den Hohen Norden, nach Schottland, bis an die Nordspitze der Insel. Wunderschön und wild da, viel Moorgebiet ohne Unterbrechung soweit das Auge reicht (v.a. im NW), Steilfelsen mit Seevögeln. Leider kann man nicht mehr überall auf Armlänge ran, viel inzwischen abgezäunt. Riesige Sandbuchten, und die menschenleer; Fjorde, hohe Berge....
Im NW nahm ich die Fähre auf die Äußeren Hebriden und setzte für stolze 59 L auf Lewis über. Dauerte aber auch 2,5 h. Von da auf die dranhängende Insel Harris. Hier ist übrigens derzeit Sonnenuntergang um 22:30 - Westeuropäischer Zeit. Dunkel wirds vermutlich so gegen ein Uhr. Wunderschön hier, Moore, Seen (Löcher heißen die), Fjorde, Berge und supertolle Sandstrände mit Dünenbergen. Schönste Gegend von GB, würd ich sagen, nur etwas abgelegen. Mit der Fähre (31 L) ging es dann durch Schäreninseln schlingernd nach North Uist, auch dort ist es himmlisch. Vor einer neuen Regenzeit (Barometer fiel beständig) verließ ich die Äußeren Hebriden. Die Fähre brachte mich dann auf die nächste Insel: Skye. Die durchfuhr ich recht zügig, von da geht eine Brücke aufs Festland.
Nach S ging es über das schöne schottische Hochland, leider bei weniger schönem, halt schottischem Wetter. In einem Rutsch bis nach Wales an die Küste. Dort wurden noch 2 Naturparks besichtigt, bevor es gen O durch S-England ging (New Forest, Kreidekliffs). Steinzeitliche und sonstige Kultur wurde diesmal weggelassen, dafür wird in irgendeinem Sommer mal Zeit sein. Auch Irland wäre noch ein Wunschziel um diese Zeit, aber dazu waren die Ferien ne Woche zu kurz.
Das Umrechnen war gerade einfach, ein halbes kg, also pfd ist 1,10 €. Auch kein Problem stellten die merkwürdigen Entfernungsangaben (Meilen, Yards) dar: Das Navi gibt das in m und km an. Gewöhnungsbedürftig ist sicherlich das Fahren auf der falschen Seite. Kurz hatte ich das mal nach einer einspurigen Straße (sicher auch eine Herausforderung für manchen) vergessen. Passiert in Gedanken oder Hektik auch beim Losfahren von einem Parkplatz rechts. Ganz blöd ist das Eingesperrtsein. Nahezu alles ist abgezäunt, Feldwege kennt man auch bei Feldern nicht. Einsichtig ist das ja noch bei Weidegebieten. Im Norden fehlen wohl die Zäune an vielen Stellen, alles (meist Moor) ist frei zugänglich. Wege gibt es aber trotzdem nicht, man muss sich an Parkplätze zum Übernachten gewöhnen. Naja, die reine Lehre des Campens ist das nicht.
Das Wetter
ist ja meistens so eine Sache in GB. Das ist diesmal ein extra Kapitel wert. Hatte ich am 1. Reisetag bei uns noch über 30°, waren es am 2. Tag (Frankreich und England - Kanalnähe bis Oxford) noch 22°, am nächsten gerade mal 18° (nachts 8°), in Wales nur 16° trotz Sonne. Am nächsten nur 14° und fast nur Regen, pfui Kuckuck! Aus dem Moor floss das Wasser reichlich. Auch in der Nacht und am nächsten halben Morgen noch Regen, danach richtig windig und 12°. Anorak, Gummistiefel, Stirnband und Handschuhe waren deshalb anfangs angesagt. Dann wieder sonnig und windig, anschließend im Norden natürlich Regen. Ganz oben in Schottland dann nur wenig Regen, dafür nicht mal 10° (Höchsttemperatur!) und stürmischer Wind. Da denkt der Mensch an B&B (man duscht da ungern mit Handschuhen im Freien) und nutzt schon mal ein öffentliches Klo. Ist zwar, wie gesagt, nicht die reine Lehre aber letzteres empfiehlt sich schon wegen der deckungsarmen Landschaft. Die Nacht drauf dann 5,5°. Also, ich bin nicht kälteempfindlich, aber das in Verbindung mit Wind.... und Regen.... Nächstes Mal fahr ich wieder nach Spanien oder GR. Die folgende Nacht wieder Regen, aber Windstille. Auf den Hebriden ist das Wetter naturgemäß sonniger, es staut sich ja nichts. Es wurde auch üppige 15° warm, dann sogar (nach einem halben Tag Regen) 16°. Vor dem nächsten Regen war ich auf der nächsten Insel, da war er dann aber auch. Sehr verhalten zeigte sich das Wetter dann auf dem Weg nach S, in Schottland lief das Wasser nur so von den Bergen. Auch in Wales wieder nur 16°, dann da am nächsten Tag plötzlich sonnig und bis 27,5°, ist ja brutal. Gerade da zog sich die Vorfrühstücksexkursion über mehr als 5 h hin. Am nächsten Tag brauchbare 24°.
Die Viecher
In einem Moor sah ich mal eine Kreuzotter, war aber zu langsam. Dafür fing ich mir ein Fasanenküken zum Streicheln. Schön auch wieder die zahmen Seevögel in den Steilfelsen am "Lands End". In einer einsamen Bucht tummelten sich Kegelrobben (und Seehunde), die kamen sogar neugierig angeschwommen und lagen am nächsten Tag auf meiner Park-Mole. Es war aber leider absolut kein Badewetter für mich. Rothirsche sah man hier und da vom Auto aus, sind auch nicht besonders scheu. Karnickel stellenweise zu hunderten, auch wenig scheu. Essen die die hier nicht? Ein Fuchs kam eines Abends zum Auto, nett! Kurz sah ich mal ein Muntiak, das ist ein kleines Hirschchen aus Asien, in England seit über 100 Jahren eingebürgert.
Die Orchideen
Die erste Nacht hatte ich an einem Dünen-Naturpark an der belgisch-französischen Küste verbracht. Hier fand ich neben D.fuchsii ausnahmslos merkwürdig gefärbte D.incarnata, blass, aber mit gelblichem Unterton, die frischen Blüten kräftiger rot ohne Blauton. Wird bei Delforge unter var.dunensis geführt. Selbige sah ich etwas kräftiger gefärbt später in Wales und auf den Hebriden, nur dass da immer richtig leuchtend rote dabei waren, teils ohne helle Formen: coccinea. Ist wohl meine Lieblingsfingerwurz. Überhaupt war incarnata in Wales sehr formenreich, teils mit winzigen Blüten. Im pitschnassen, sauren Torfmoos neben Hamarbya stand pulchella, für mich eine ökologische Unterart. Da wächst nicht einmal mehr maculata. Ist gar nicht mal so zierlich. Inwieweit die zierlichen von Wales und den Hebriden dazugehören, erschließt sich mir nicht ganz. Vermutlich schon.
Kaum von der Fähre runter schaute ich bei Dover Spinnen- und Hummelragwurz an. Von ersterer fand ich nur ganz wenige verblühte, von der Hummel gar nur eine. D.fuchsii hatte dort zwar oft Trockenschäden, stand aber noch erstaunlich aufrecht im harten Boden. Auch gleich am ersten Tag in GB besuchte ich Dact.praetermissa var. schoenophila, ähneln ein wenig traunsteineroides-Formen. Sind aber auch keine traunsteineroides, die blüht früher und hat auffallend große Blüten, viel größer als schoenophila. Allein in einem Moor auf Anglesey gab es neu für mich D.incarnata coccinea mit jeglichem Übergang (pulchella?), Gym.borealis (vernalis?) bis zur Hochblüte und die anvisierte D.traunsteineroides (eine gute Art mit relativ großen Blüten, viele schon verblüht). D.maculata ericetorum sieht man als Mitteleuropäer auch nicht alle Tage.
Im Norden Schottlands (ca. 1000 km nach N) fand ich auf Anhieb in einem Kiefernforst Goodyera (kn) und Listera cordata (ab). Hatte keinen Hinweis, dauerte aber gerade mal 10 min. Vergeblich suchte ich dagegen hier und da nach Hamarbya, gut, da wären eh nur ganz winzige Blättchen sichtbar gewesen. Nur am Ende, im Süden Englands, fand ich wenige an bekannter Stelle, eine war sogar schon aufgeblüht. Ganz oben, wo es keine Bäume mehr gibt, steht (v.a. am Straßenrand, aber auch in Gärten im Rasen) Dact. purpurella. Da gibt es reichlich Pflanzen mit gefleckten Blättern und / oder breiten, dreilappigen Lippen. Wenn die dann auch noch heller sind, kann man die nicht von majalis unterscheiden. Hier hatte ich auch den Eindruck, dass es neben ericetorum auch normale maculata gibt. Die stehen allerdings (wie und mit purpurella) direkt an der Straße und nicht, wie ericetorum im Moor. Sie sind hochwüchsig, dickstängliger, reichblütiger und kräftiger gefärbt, die Blätter sind länger und v.a. breiter. Natürlich gibt es Zwischenformen, vielleicht ist das ja auch nur eine Form fetterer Böden.
Auf den Hebriden gab es eigentlich nur winzige Orchideen, welcher Art auch immer. Auf Harris hatte ich eine Angabe von "D. cf francis-druce". Die halte ich für eine stabilisierte Hybridsippe von purpurella, vielleicht mit ericetorum. Aber hübsch ist sie, offenbar nur von einer Stelle bekannt. Sie steht D.ebudensis nahe, auch die ist für mich eher eine Unterart von purpurella. Ich fand auch eine sehr reichhaltige Stelle in einer Rinderweide, wo es wegen mehr Nährstoffen im Boden auch relativ mastige Pflanzen gab. Da war kaum noch ein Unterschied zu purpurella, auch die Lippenform gleicht sich an. Übergänge???
An der walisischen Küste dann suchte ich v.a. D.purpurella var. cambrensis. Wusste erst nicht, was das ist und suchte kleine Pflanzen zwischen den zahllosen D.praetermissa (in jeglicher Ausprägung), aber es dürften wohl die mastigen sein, deren Zugehörigkeit zu purpurella am ehesten über die Blätter gelingt. Die Farbe ist nämlich nicht kräftig wie die der Nominatsippe. Und eigentlich hätten die Blätter gefleckt sein sollen, waren aber nur sehr wenige. Die Ranger dort kennen sich leider auch nicht aus, sind aber sehr hilfsbereit. Sehr schöne coccineas gab es da wieder, zu hunderten. Sehr viele Pflanzen hatten hier deutliche Trockenschäden, v.a. auf der Südseite. Auch den seltenen Liparis fand ich in der rundblättrigen Form. Weicht eigentlich nicht signifikant von unseren ab. Epipactis palustris war teilweise schon offen.
Am Ende suchte ich in S-England nach O.apifera var. belgarum. Die hatte wohl ein besonders schlechtes Jahr und ich fand gerade mal eine abblühende Pflanze, die in diese Richtung ging. Dafür gab es überraschend die var. trollii. Eigentlich habe ich fast alles gefunden, was ich wollte, manches war schon etwas zu weit durch das vorherige warme Wetter. Man könnte auch sagen, dass die Ferien für dieses Jahr zu spät lagen.
Orchideen-Legende der 1. Tafel:
oben Mitte: Biotop von traunsteineroides und Gym.cf.borealis, Gym.con.borealis
2 fuchsii-England, 3 traunsteineroides-Wales, incarnata pulchella-England, incarnata dunensis-F/B, 3 incarnata coccinea-Hebriden u. Wales
fuchsii-F/B, traunsteineroides-Wales, inc.pulchella-England, inc.dunensis-F/B, inc.coccinea-Schottland
Danach machte ich mich auf in den Hohen Norden, nach Schottland, bis an die Nordspitze der Insel. Wunderschön und wild da, viel Moorgebiet ohne Unterbrechung soweit das Auge reicht (v.a. im NW), Steilfelsen mit Seevögeln. Leider kann man nicht mehr überall auf Armlänge ran, viel inzwischen abgezäunt. Riesige Sandbuchten, und die menschenleer; Fjorde, hohe Berge....
Im NW nahm ich die Fähre auf die Äußeren Hebriden und setzte für stolze 59 L auf Lewis über. Dauerte aber auch 2,5 h. Von da auf die dranhängende Insel Harris. Hier ist übrigens derzeit Sonnenuntergang um 22:30 - Westeuropäischer Zeit. Dunkel wirds vermutlich so gegen ein Uhr. Wunderschön hier, Moore, Seen (Löcher heißen die), Fjorde, Berge und supertolle Sandstrände mit Dünenbergen. Schönste Gegend von GB, würd ich sagen, nur etwas abgelegen. Mit der Fähre (31 L) ging es dann durch Schäreninseln schlingernd nach North Uist, auch dort ist es himmlisch. Vor einer neuen Regenzeit (Barometer fiel beständig) verließ ich die Äußeren Hebriden. Die Fähre brachte mich dann auf die nächste Insel: Skye. Die durchfuhr ich recht zügig, von da geht eine Brücke aufs Festland.
Nach S ging es über das schöne schottische Hochland, leider bei weniger schönem, halt schottischem Wetter. In einem Rutsch bis nach Wales an die Küste. Dort wurden noch 2 Naturparks besichtigt, bevor es gen O durch S-England ging (New Forest, Kreidekliffs). Steinzeitliche und sonstige Kultur wurde diesmal weggelassen, dafür wird in irgendeinem Sommer mal Zeit sein. Auch Irland wäre noch ein Wunschziel um diese Zeit, aber dazu waren die Ferien ne Woche zu kurz.
Das Umrechnen war gerade einfach, ein halbes kg, also pfd ist 1,10 €. Auch kein Problem stellten die merkwürdigen Entfernungsangaben (Meilen, Yards) dar: Das Navi gibt das in m und km an. Gewöhnungsbedürftig ist sicherlich das Fahren auf der falschen Seite. Kurz hatte ich das mal nach einer einspurigen Straße (sicher auch eine Herausforderung für manchen) vergessen. Passiert in Gedanken oder Hektik auch beim Losfahren von einem Parkplatz rechts. Ganz blöd ist das Eingesperrtsein. Nahezu alles ist abgezäunt, Feldwege kennt man auch bei Feldern nicht. Einsichtig ist das ja noch bei Weidegebieten. Im Norden fehlen wohl die Zäune an vielen Stellen, alles (meist Moor) ist frei zugänglich. Wege gibt es aber trotzdem nicht, man muss sich an Parkplätze zum Übernachten gewöhnen. Naja, die reine Lehre des Campens ist das nicht.
Das Wetter
ist ja meistens so eine Sache in GB. Das ist diesmal ein extra Kapitel wert. Hatte ich am 1. Reisetag bei uns noch über 30°, waren es am 2. Tag (Frankreich und England - Kanalnähe bis Oxford) noch 22°, am nächsten gerade mal 18° (nachts 8°), in Wales nur 16° trotz Sonne. Am nächsten nur 14° und fast nur Regen, pfui Kuckuck! Aus dem Moor floss das Wasser reichlich. Auch in der Nacht und am nächsten halben Morgen noch Regen, danach richtig windig und 12°. Anorak, Gummistiefel, Stirnband und Handschuhe waren deshalb anfangs angesagt. Dann wieder sonnig und windig, anschließend im Norden natürlich Regen. Ganz oben in Schottland dann nur wenig Regen, dafür nicht mal 10° (Höchsttemperatur!) und stürmischer Wind. Da denkt der Mensch an B&B (man duscht da ungern mit Handschuhen im Freien) und nutzt schon mal ein öffentliches Klo. Ist zwar, wie gesagt, nicht die reine Lehre aber letzteres empfiehlt sich schon wegen der deckungsarmen Landschaft. Die Nacht drauf dann 5,5°. Also, ich bin nicht kälteempfindlich, aber das in Verbindung mit Wind.... und Regen.... Nächstes Mal fahr ich wieder nach Spanien oder GR. Die folgende Nacht wieder Regen, aber Windstille. Auf den Hebriden ist das Wetter naturgemäß sonniger, es staut sich ja nichts. Es wurde auch üppige 15° warm, dann sogar (nach einem halben Tag Regen) 16°. Vor dem nächsten Regen war ich auf der nächsten Insel, da war er dann aber auch. Sehr verhalten zeigte sich das Wetter dann auf dem Weg nach S, in Schottland lief das Wasser nur so von den Bergen. Auch in Wales wieder nur 16°, dann da am nächsten Tag plötzlich sonnig und bis 27,5°, ist ja brutal. Gerade da zog sich die Vorfrühstücksexkursion über mehr als 5 h hin. Am nächsten Tag brauchbare 24°.
Die Viecher
In einem Moor sah ich mal eine Kreuzotter, war aber zu langsam. Dafür fing ich mir ein Fasanenküken zum Streicheln. Schön auch wieder die zahmen Seevögel in den Steilfelsen am "Lands End". In einer einsamen Bucht tummelten sich Kegelrobben (und Seehunde), die kamen sogar neugierig angeschwommen und lagen am nächsten Tag auf meiner Park-Mole. Es war aber leider absolut kein Badewetter für mich. Rothirsche sah man hier und da vom Auto aus, sind auch nicht besonders scheu. Karnickel stellenweise zu hunderten, auch wenig scheu. Essen die die hier nicht? Ein Fuchs kam eines Abends zum Auto, nett! Kurz sah ich mal ein Muntiak, das ist ein kleines Hirschchen aus Asien, in England seit über 100 Jahren eingebürgert.
Die Orchideen
Die erste Nacht hatte ich an einem Dünen-Naturpark an der belgisch-französischen Küste verbracht. Hier fand ich neben D.fuchsii ausnahmslos merkwürdig gefärbte D.incarnata, blass, aber mit gelblichem Unterton, die frischen Blüten kräftiger rot ohne Blauton. Wird bei Delforge unter var.dunensis geführt. Selbige sah ich etwas kräftiger gefärbt später in Wales und auf den Hebriden, nur dass da immer richtig leuchtend rote dabei waren, teils ohne helle Formen: coccinea. Ist wohl meine Lieblingsfingerwurz. Überhaupt war incarnata in Wales sehr formenreich, teils mit winzigen Blüten. Im pitschnassen, sauren Torfmoos neben Hamarbya stand pulchella, für mich eine ökologische Unterart. Da wächst nicht einmal mehr maculata. Ist gar nicht mal so zierlich. Inwieweit die zierlichen von Wales und den Hebriden dazugehören, erschließt sich mir nicht ganz. Vermutlich schon.
Kaum von der Fähre runter schaute ich bei Dover Spinnen- und Hummelragwurz an. Von ersterer fand ich nur ganz wenige verblühte, von der Hummel gar nur eine. D.fuchsii hatte dort zwar oft Trockenschäden, stand aber noch erstaunlich aufrecht im harten Boden. Auch gleich am ersten Tag in GB besuchte ich Dact.praetermissa var. schoenophila, ähneln ein wenig traunsteineroides-Formen. Sind aber auch keine traunsteineroides, die blüht früher und hat auffallend große Blüten, viel größer als schoenophila. Allein in einem Moor auf Anglesey gab es neu für mich D.incarnata coccinea mit jeglichem Übergang (pulchella?), Gym.borealis (vernalis?) bis zur Hochblüte und die anvisierte D.traunsteineroides (eine gute Art mit relativ großen Blüten, viele schon verblüht). D.maculata ericetorum sieht man als Mitteleuropäer auch nicht alle Tage.
Im Norden Schottlands (ca. 1000 km nach N) fand ich auf Anhieb in einem Kiefernforst Goodyera (kn) und Listera cordata (ab). Hatte keinen Hinweis, dauerte aber gerade mal 10 min. Vergeblich suchte ich dagegen hier und da nach Hamarbya, gut, da wären eh nur ganz winzige Blättchen sichtbar gewesen. Nur am Ende, im Süden Englands, fand ich wenige an bekannter Stelle, eine war sogar schon aufgeblüht. Ganz oben, wo es keine Bäume mehr gibt, steht (v.a. am Straßenrand, aber auch in Gärten im Rasen) Dact. purpurella. Da gibt es reichlich Pflanzen mit gefleckten Blättern und / oder breiten, dreilappigen Lippen. Wenn die dann auch noch heller sind, kann man die nicht von majalis unterscheiden. Hier hatte ich auch den Eindruck, dass es neben ericetorum auch normale maculata gibt. Die stehen allerdings (wie und mit purpurella) direkt an der Straße und nicht, wie ericetorum im Moor. Sie sind hochwüchsig, dickstängliger, reichblütiger und kräftiger gefärbt, die Blätter sind länger und v.a. breiter. Natürlich gibt es Zwischenformen, vielleicht ist das ja auch nur eine Form fetterer Böden.
Auf den Hebriden gab es eigentlich nur winzige Orchideen, welcher Art auch immer. Auf Harris hatte ich eine Angabe von "D. cf francis-druce". Die halte ich für eine stabilisierte Hybridsippe von purpurella, vielleicht mit ericetorum. Aber hübsch ist sie, offenbar nur von einer Stelle bekannt. Sie steht D.ebudensis nahe, auch die ist für mich eher eine Unterart von purpurella. Ich fand auch eine sehr reichhaltige Stelle in einer Rinderweide, wo es wegen mehr Nährstoffen im Boden auch relativ mastige Pflanzen gab. Da war kaum noch ein Unterschied zu purpurella, auch die Lippenform gleicht sich an. Übergänge???
An der walisischen Küste dann suchte ich v.a. D.purpurella var. cambrensis. Wusste erst nicht, was das ist und suchte kleine Pflanzen zwischen den zahllosen D.praetermissa (in jeglicher Ausprägung), aber es dürften wohl die mastigen sein, deren Zugehörigkeit zu purpurella am ehesten über die Blätter gelingt. Die Farbe ist nämlich nicht kräftig wie die der Nominatsippe. Und eigentlich hätten die Blätter gefleckt sein sollen, waren aber nur sehr wenige. Die Ranger dort kennen sich leider auch nicht aus, sind aber sehr hilfsbereit. Sehr schöne coccineas gab es da wieder, zu hunderten. Sehr viele Pflanzen hatten hier deutliche Trockenschäden, v.a. auf der Südseite. Auch den seltenen Liparis fand ich in der rundblättrigen Form. Weicht eigentlich nicht signifikant von unseren ab. Epipactis palustris war teilweise schon offen.
Am Ende suchte ich in S-England nach O.apifera var. belgarum. Die hatte wohl ein besonders schlechtes Jahr und ich fand gerade mal eine abblühende Pflanze, die in diese Richtung ging. Dafür gab es überraschend die var. trollii. Eigentlich habe ich fast alles gefunden, was ich wollte, manches war schon etwas zu weit durch das vorherige warme Wetter. Man könnte auch sagen, dass die Ferien für dieses Jahr zu spät lagen.
Orchideen-Legende der 1. Tafel:
oben Mitte: Biotop von traunsteineroides und Gym.cf.borealis, Gym.con.borealis
2 fuchsii-England, 3 traunsteineroides-Wales, incarnata pulchella-England, incarnata dunensis-F/B, 3 incarnata coccinea-Hebriden u. Wales
fuchsii-F/B, traunsteineroides-Wales, inc.pulchella-England, inc.dunensis-F/B, inc.coccinea-Schottland
Ja klar, es gibt noch mindestens 3 Tafeln, keine Panik!
Hier ein paar Knabenkräuter:
D.praetermissa schoenophila, D.praetermissa mit junialis, D.maculata, D.maculata ericetorum, D.purpurella (cambrensis?), D.purpurella, D.purpurella majaliformis (maculosa)
2 D.praetermissa schoenophila, 4 D.praetermissa, 1 D.maculata, 3 D.maculata ericetorum
2 D.purpurella (cambrensis?), 2 D.purpurella, 2 D.purpurella majaliformis (maculosa), 2 Listera cordata, 2 Hammarbya
Hier ein paar Knabenkräuter:
D.praetermissa schoenophila, D.praetermissa mit junialis, D.maculata, D.maculata ericetorum, D.purpurella (cambrensis?), D.purpurella, D.purpurella majaliformis (maculosa)
2 D.praetermissa schoenophila, 4 D.praetermissa, 1 D.maculata, 3 D.maculata ericetorum
2 D.purpurella (cambrensis?), 2 D.purpurella, 2 D.purpurella majaliformis (maculosa), 2 Listera cordata, 2 Hammarbya
Nun ein bisschen was von den Äußeren Hebriden.
4 D.purpurella ebudensis, auch die beiden darunter; 3 D.purpurella francis-druce (?), auch die beiden darunter, 2 D.hebridensis (evtl. Hybriden), auch die beiden darunter
4 D.purpurella ebudensis, auch die beiden darunter; 3 D.purpurella francis-druce (?), auch die beiden darunter, 2 D.hebridensis (evtl. Hybriden), auch die beiden darunter
Ich seh schon, da brauchts noch ein letztes Täfelchen, wo Viecher mit drauf sind.
Hier erst mal noch ein paar Orchideen und Fleischfresser.
Anacamptis pyramidalis Wales, Gymnadenia conopsea England, 2 Listera ovata ovalis Wales, Ophrys apifera trollii England, O.apifera vs. belgarum England, O.apifera aurita England
3 Zwerge: Coeloglossum Hebriden, Listera ovata Hebriden, Orchis mascula Hebriden, Epipactis palustris Wales, Gymnadenia cf.borealis Wales, O.holosericea England
Hier erst mal noch ein paar Orchideen und Fleischfresser.
Anacamptis pyramidalis Wales, Gymnadenia conopsea England, 2 Listera ovata ovalis Wales, Ophrys apifera trollii England, O.apifera vs. belgarum England, O.apifera aurita England
3 Zwerge: Coeloglossum Hebriden, Listera ovata Hebriden, Orchis mascula Hebriden, Epipactis palustris Wales, Gymnadenia cf.borealis Wales, O.holosericea England
Dem aufmerksamen Leser/Kenner ist in der letzten Tafel sicher ein Fehler nicht entgangen: Statt Listera ovata oben ist Liparis loeselii einzusetzen. Sorry, ich bin halt urlaubsreif! Nur noch wenige Tage....!
Hier nun die versprochenen Viecherl. Ein Hinweis: Rechts oben ist keine Möwe sondern ein Eissturmvogel, der Selbstmörder ist einer von zwei Tordalken, links unten ein Alpenstrandläufer (hat sich vermutlich verlaufen); den Molch vom Norden Schottlands weiß ich noch nicht.
So long,
Helmut.
Hier nun die versprochenen Viecherl. Ein Hinweis: Rechts oben ist keine Möwe sondern ein Eissturmvogel, der Selbstmörder ist einer von zwei Tordalken, links unten ein Alpenstrandläufer (hat sich vermutlich verlaufen); den Molch vom Norden Schottlands weiß ich noch nicht.
So long,
Helmut.
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